Gedichte sind verrufen, es ruft sie kaum mehr einer, ihr Ruf ist zu schlecht. Charles Ofaire gibt sie nicht auf, macht sie allen und allem zum Trotz: Mit Worten über Worte, über den Alltag in seinem Kopf, der nicht mehr mit dem zu Rande kommt, was ausser ihm geschieht. Ohnmacht ist keine Antwort, deshalb diese Gedichte eines Aufständischen über Musik und Krieg – auch über den Krieg in der Sprache. Sie verweigert sich, flieht vor sich, massakriert sich selber. Der Sinn dessen, was Ofaire hier tut, ist längst über Bord geworfen, das Gedichtboot muss ohne ihn auskommen. Wohin es fährt, bleibt ungewiss, es harrt in sich aus. Fahren ist nicht alles. Früher vielleicht. Aufgeben ist auch nicht alles. Auch wenn Geben wenig ist: In Worten eben, die Wörter werden. Die Haut brennt vor Wut, aus der die Gedichte gemacht werden, mit Ohren und Händen. In seinem Fall. Abfliegen ist ihre einzige Chance.
Charles Ofaire ist ein 2-sprachiger Autor aus dem französisch-schweizerischen Jura. Lange in Frankreich, Deutschland etc. tätig als HL für französische und provenzalische Literatur und Sprache. Romancier, Dramatiker, Literaturkritiker, Herausgeber (u.a. Barbey d'Aurevilly, Correspondance Générale, Paris, 9 Bände), Opernregisseur (in Fankreich, USA: Berlioz, Offenbach, M.-A.Charpentier ...), Musiker (Schüler von Messiaen), Übersetzer (Freud und Kafka ins Französische, Barbey d'Aurevilly und Nodier ins Deutsche, etc.), 2 Stücke für Essen ...
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